Basenkur – den Körper auf schonende Art entsäuern

Der Körper kann durch verschiedene Einflüsse schnell übersäuern. Mit einer Basenkur wird er wieder entsäuert und zurück ins Gleichgewicht gebracht. Wir zeigen, wie es geht.

Paulina
Autorin
Kohl, Avocado, Tomaten und Erdbeeren
Inhalt

Der Säure-Basen-Haushalt des menschlichen Körpers ist empfindlich und gerät durch die heutige Ernährung und Umwelt nur allzu leicht aus dem Gleichgewicht. Eine ausgewogene Basenkur kann ihn entsäuern, aber wie genau macht man das eigentlich? Wenn Du Dir die heutige Ernährung etwas genauer ansiehst, wirst Du schnell bemerken, wie belastend sie für den Körper eigentlich ist. Denn sie ist geprägt von großen Mengen an Zucker, Kohlenhydraten und Stoffen, die durch eine industrielle Verarbeitung hinzugefügt werden. Der Körper gerät dementsprechend leicht aus dem Gleichgewicht und entwickelt eine Übersäuerung. Ein gutes Mittel dagegen ist eine Basenkur. Sie bringt den Organismus wieder in Schwung und den Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht. Leider kann bei diesem Vorhaben auch einiges schiefgehen und hinterher fühlt man sich genauso beschwert wie vorher. Wir fassen daher alles Wichtige für Dich zusammen, damit die Basenkur Erfolg hat.

Basenfasten vs. Basenkur

Zunächst ist es einmal interessant für Dich zu wissen, worin überhaupt der Unterschied zwischen einer Basenkur und dem Basenfasten liegt. Beide Begriffe werden sogar von vielen Leuten gleichgesetzt, doch handelt es sich hierbei nicht um dasselbe:

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Basenfasten
Beim Basenfasten verzichtet man grundsätzlich auf alle Lebensmittel, die säurebildend sind. Stattdessen greift man beim Basenfasten ausschließlich auf basische Lebensmittel zurück. Auf diesem Weg soll sich die Säure aus dem Körper ausschleichen und somit das Gleichgewicht durch das Basenfasten wiederhergestellt werden.
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Basenkur
Bei einer Basenkur hingegen wird die Ernährung so verlagert, dass die Mahlzeit zu 80 Prozent aus basischen Lebensmitteln besteht, während 20 Prozent säurebildende Lebensmittel diese ergänzen. Es handelt sich also um eine leichtere Variante des Basenfastens.

Beide Varianten können einen guten Effekt erzielen. Die Basenkur hat den Vorteil, dass man auf keinerlei Lebensmittel verzichten muss. Denn der Verzicht verursacht im Körper wiederum das Bedürfnis, genau danach zu verlangen, ähnlich wie bei einer Abnehmkur.

Was eine Basenkur bewirkt

Im Zuge einer Basenkur bekommt der Körper Lebensmittel aus basischen und säurebildenden Bereichen und kann somit einen Ausgleich schaffen, ohne umgehend ein Ungleichgewicht in die andere Richtung zu verursachen. Du befindest Dich also mit einer Kur auf dem richtigen Weg, Deinem Organismus wieder auf die Sprünge zu helfen und einer Übersäuerung entgegenzuwirken.

Normalerweise liegt der pH-Wert des Körpers bei etwa 7,36. Gerät er in ein Ungleichgewicht und steigt an, gilt er ab 7,44 als übersäuert. Feststellen lässt sich der Wert übrigens über das Blut.

Gehe für einen Moment mal in Dich und überlege, was Du innerhalb der letzten Tage gegessen hast. War zufällig Fast Food oder ein Fertiggericht dabei? Trinkst Du gerne hin und wieder einen Softdrink oder naschst abends vor dem Fernseher Schokolade oder andere Süßigkeiten?

In vielen dieser Lebensmittel befinden sich Stoffe, die den Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht bringen können. Hierbei kann es sich um Weißmehl, Alkohol, Zucker oder andere Substanzen handeln. Sie alle nehmen Einfluss auf die Blutwerte und verlagern sie unter Umständen so sehr, dass sie in einen ungesunden Bereich gelangen.

Bleibt dieser Zustand nur für eine kurze Zeit bestehen, musst Du Dir noch keine Sorgen machen. Bleibt er jedoch dauerhaft im übersäuerten Bereich, hat das gesundheitliche Konsequenzen.

Die Durchführung einer Basenkur kann Dir dabei helfen, Deinen Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und ist daher eine wirkungsvolle Methode, die man hin und wieder in Anspruch nehmen sollte.

Durchführung einer Basenkur

In erster Linie ist es bei der Durchführung einer Basenkur wichtig, hauptsächlich auf basische Lebensmittel zu setzen. Diese werden im Rahmen der Kur von säurebildenden Lebensmitteln ergänzt. Wie bereits geschrieben, beruft man sich bei der Basenkur auf ein Verhältnis von 80 zu 20 Prozent.

Neben der ausgewogenen, basischen Ernährung können zusätzlich spezielle Tees oder Pulver eingenommen werden. Werden diese mit der Basenkur kombiniert, kommt ein besserer Effekt zustande.

Eine ausgewogene Basenkur wird für gewöhnlich über einen längeren Zeitraum eingehalten. Bei den meisten Konzepten werden etwa drei Monate einkalkuliert. Während dieser Zeit durchläuft Dein Körper unterschiedliche Prozesse, die dazu beitragen, das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen wiederherzustellen:

- Im Laufe der Zeit haben sich Säuren innerhalb des Körpers abgelagert, die erst einmal gelöst werden müssen. Sie befinden sich überwiegend innerhalb des Bindegewebes, der Körper transportiert sie Schritt für Schritt wieder ab und entschlackt. Um diesen Prozess zu fördern, werden Tees und viel Flüssigkeit eingesetzt.

- Die gelösten Schadstoffe müssen anschließend neutralisiert werden, damit sie sich nicht erneut im Körper ablagern. Der Körper benötigt für diesen Prozess spezielle Mineralstoffe, da er sie andernfalls verliert. Magnesium, Phosphor, Natrium und Kalzium werden am besten über ein zusätzliches Supplement zugeführt.

- Schlussendlich kommt es zum Abtransport der schädlichen Stoffe. Das kann sowohl über den Urin und Stuhl erfolgen als auch über die Haut. Den Prozess ankurbeln kann man über viel Flüssigkeit. Dazu kommt eine ballaststoffreiche Ernährung, die der Verdauung dabei hilft, die Stoffe möglichst schnell durch den Körper zu befördern. Der Haut kann man zusätzlich helfen, indem man zum Beispiel ein Basenbad durchführt.

Zuletzt ist es auch wichtig, gewisse Lebensmittel nur geringfügig in die Ernährung einzubinden, da diese neue Säure bilden. Mit dazu gehören unterschiedliche Sorten Fleisch, Milchprodukte, Zucker und Produkte, in denen Weißmehl enthalten ist. Stattdessen solltest Du eher auf Obst und Gemüse zurückgreifen.

Pro Tag solltest Du außerdem mindestens 2,5 Liter Wasser trinken. Zusätzlich zu den Tees und Gemüsesäften, die Du problemlos zusätzlich zu Dir nehmen kannst.

Drei frische Rezeptideen passend zur Basenkur

Um es Dir etwas leichter zu machen und Dir eine Vorstellung davon zu geben, was Du während der Basenkur essen kannst, haben wir nachfolgend drei kleine Rezeptideen zusammengefasst. Anhand dieser Beispiele kannst Du leichter erkennen, was für Dich während der Kur in Frage kommt.

Ein grüner Smoothie zum Frühstück

Schon beim Frühstück solltest Du die Basenkur berücksichtigen. Ein selbstgemachter Smoothie ist hier immer eine gute Wahl, denn er enthält viel frisches Gemüse und Obst. Die meisten Smoothies sind außerdem sehr schmackhaft, sodass Du Dich nicht mit fadem Grünzeug beschäftigen musst. Für einen grünen Smoothie benötigst Du:

- 1 Handvoll Feldsalat

- 1 Scheibe Ananas

- 70 Gramm Himbeeren

- 1 Banane 

- 200 Milliliter Wasser

Sämtliche Zutaten werden gewaschen und anschließend grob geschnitten. Im Küchenmixer kommen dann alle Zutaten zusammen und werden so lange püriert, bis sie eine cremige Konsistenz besitzen.

Ofengemüse fürs Mittagessen

Beim Mittagessen darf es ruhig etwas deftiger zugehen. Mit Ofengemüse liegt man eigentlich immer richtig. Benötigt wird hierfür:

- 1 Süßkartoffel

- 1 mittelgroße Zucchini

- 1 Fenchel

- 3 Karotten

- 1 Zwiebel

- 1 rote Rübe

- Gewürze

- Olivenöl

Zunächst werden Zucchini, die Süßkartoffel und die rote Rübe in Scheiben geschnitten. Zwiebel und Fenchel werden dagegen geviertelt. Alle Zutaten gibt man anschließend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Nun nur noch mit den gewünschten Gewürzen salzen.

Das Ofengemüse benötigt etwa 20 bis 30 Minuten bei einer Temperatur von 175 Grad Celsius im Ofen, bis es durch ist. Anschließend kannst Du alles auf einem Teller anrichten und es auf Wunsch noch mit etwas Olivenöl beträufeln.

Snacks zum Abendessen

Wenn Du am Abend gerne mit etwas Fingerfood vor dem Fernseher sitzt, ist das folgende Rezept Deine Snackoption:

  • 2 Rote Bete Knollen
  • 2 Kohlrabi
  • Olivenöl
  • Salz
  • Rosmarin
  • Currypulver
  • Paprikapulver

Sowohl die Rote Bete als auch die Kohlrabis werden zunächst geschält. Die Rote Bete anschließend in Scheiben, die Kohlrabi in Streifen schneiden. Beides sollte nicht zu dick sein, damit im Ofen später alles schön knusprig wird.

Rosmarin gut hacken und mit etwas Olivenöl vermischen. Anschließend legt man die Scheiben Rote Bete auf dem Backblech aus. Sie sollten sich nicht berühren. Auf dem zweiten Backblech werden nun die Pommes aus Kohlrabi ausgelegt und trocken getupft. Anschließend versieht man sie noch mit etwas Currypulver, Paprikapulver und Olivenöl.

Beide Backbleche können nun in den Ofen und werden bei 220 Grad Celsius gebacken. Nach etwa zehn Minuten sollte das Gemüse schon etwas durchgetrocknet sein. Öffne zwischendurch immer wieder die Ofentür, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. So werden Rote Bete und Kohlrabi-Pommes richtig knusprig.

Zum Abschluss kannst Du die Rote Beete noch mit etwas von dem Rosmarin-Olivenöl einstreichen. Beides eignet sich perfekt für den Abend vor dem Fernseher.

Weitere Tipps zur Basenkur

Eine Frage, die im Rahmen der Durchführung einer Basenkur immer wieder auftaucht, ist die Notwendigkeit einer ärztlichen Überwachung. Es kann hilfreich sein, wenn Du vor der Durchführung mit einem Fachmann sprichst, es ist jedoch nicht zwingend notwendig.

Es gibt für die Basenkur insgesamt keinerlei Erfolgsgarantie. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass sich eine gesunde Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln positiv auf den Körper auswirkt. Alleine der Konsum unbehandelter Lebensmittel kann sehr hilfreich sein, die eigene Gesunderhaltung zu fördern.

Eine Basenkur ist immer eine gute Alternative, um dem Körper eine kleine Auszeit zu ermöglichen. Selbst wenn diese mit viel Durchhaltevermögen und Mühe verbunden ist.

Schlussendlich sind die Erfahrungen, die man immer wieder hört, sehr unterschiedlich. Vielfach sind sie auch von der Einstellung abhängig, mit welcher man an die Basenkur herangeht. Viele Nutzer fühlen sich nach der Durchführung durchaus wohler und leichter. Daher ist es ohne Weiteres empfehlenswert, eine Basenkur einfach mal auszuprobieren und seine eigenen Erfahrungen zu machen.

FAQ zur Basenkur

Nachdem wir Dir einen eingehenden Überblick zur Basenkur vermittelt haben, fassen wir noch einmal alle wichtigen Punkte in den häufig gestellten Fragen zusammen. Somit kannst Du Dir sicher sein, dass Du den vollen Überblick hast und bei der Entsäuerung Deines Körpers alles richtig machst.

Welche Lebensmittel eignen sich bei einer Basenkur?

Für eine Basenkur eignen sich folgende basische Lebensmittel:

  • Gemüse
  • reifem Obst
  • Kartoffeln
  • Blattsalate
  • Pilze
  • Trockenfrüchte
  • unterschiedliche Nussarten
  • Keimlinge
  • Sprossen

Wie macht man eine Basenkur?

Am besten führst Du eine Basenkur über mehrere Monate durch, denn die Übersäuerung nimmt nur schrittweise ab. Teile Deine Ernährung in etwa 80 Prozent basische Lebensmittel und 20 Prozent säurehaltige Lebensmittel auf. Nutze dazu außerdem geeignete Ergänzungen, um Deinen Mineralstoffhaushalt zu unterstützen.

Was sind Symptome einer Übersäuerung?

Typische Symptome einer Übersäuerung sind:

  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Verschlechtertes Hautbild
  • Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Konzentrationsschwierigkeiten

Wie lange soll man eine Basenkur machen?

Eine ausgewogene Basenkur dauert in der Regel etwa drei Monate. Die ersten Veränderungen stellen sich ungefähr nach dem zweiten Monat ein und Du bekommst das Gefühl von mehr Leichtigkeit.

Was muss man bei einer Basenkur beachten?

Für eine erfolgreiche Basenkur ist eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit notwendig. Dazu kommt der Verzehr geeigneter Lebensmittel und die Ergänzung mit einer passenden Supplementierung. Zudem kann bei der Ernährung darauf geachtet werden, dass man zusätzlich Lebensmittel zu sich nimmt, die Antioxidantien enthalten und somit der Entsäuerung zugute kommen.

Quellen: