Wie ein gesunder Darm unser Immunsystem unterstützt

Der Darm hat einen enormen Einfluss auf unseren Körper. Welche zentrale Rolle er spielt und wie Darmflora und Immunsystem dabei zusammenhängen, erfährst Du hier.

Paulina
Autorin
Frau in weißem, bauchfreien Top und heller Jeans
Inhalt

Würden wir unseren Darm komplett ausbreiten, hätte er die Größe eines Tennisplatzes: Mit etwa 400 Quadratmetern Oberfläche ist der Darm das Zentrum unseres Wohlbefindens. Und das nicht nur, weil er zentral in unserer Körpermitte liegt. Der Darm spielt eine entscheidende Rolle für verschiedene Prozesse wie der Hormonproduktion, der Nährstoffaufnahme & - verwertung und natürlich der Verdauung. Außerdem ist er ein wahrer Abwehrspezialist und hängt unmittelbar mit unserem Immunsystem zusammen. Je glücklicher unser Darm ist, umso stärker ist unser Immunsystem. Aber wie genau sieht diese Verbindung aus? Und wie können wir unseren Darm so aufbauen, dass wir gleichzeitig unser Immunsystem boosten?

Darmflora und Immunsystem – wie hängt das zusammen?

Das ist eine ganz schön große Fläche an Darm, die wir da in uns tragen. Tatsächlich ist es unsere größte Kontaktfläche zur Außenwelt. Egal, was wir zu uns nehmen, es kommt mit unserem Darm in Berührung, der konsequent dabei ist, Krankheitserreger und „schlechte“ Bakterien abzuwehren. Um diesen Job zu meistern, verfügt er über drei Verteidigungslinien, die zusammen die Darmbarriere darstellen:

Die Darmschleimhaut

Die Darmschleimhaut ist die innerste Schicht unserer Darmwand. Sie verhindert das Eindringen körperfremder Stoffe und Keime. Damit sie optimal funktioniert, erneuern sich ihre Zellen alle drei Tage komplett neu. Dafür benötigt unser Darm Mikronährstoffe wie Vitamin A, Riboflavin und Biotin.

Das darm-assoziierte Immunsystem

Hat die Darmschleimhaut doch einmal etwas durchgelassen, werden die „Eindringlinge“ vom darmeigenen Immunsystem kontrolliert. 70 % aller menschlichen Immunzellen sitzen in unserem Darm und machen damit sogar ungefähr 80 % unserer körpereigenen Abwehrreaktionen aus. Die Kontrolle ist aber gar keine so einfache Aufgabe. Schließlich sind nicht alle Bakterien, die die Darmwand passieren wollen, schlecht. Die Abwehrzellen müssen also genau wissen, welche schädlich und welche gut für unseren Organismus sind. Hier kommt die dritte Verteidigungslinie ins Spiel:

Die Darmflora

Unsere Darmflora besteht aus Milliarden von Mikroorganismen. Etwa 500 Bakterienspezies soll sie umfassen. 85 % davon sind „gute“ Bakterien, die dafür sorgen, dass unser Immunsystem richtig funktioniert. „Schlechte“ Bakterien halten sie auf zwei Wegen fern:

1. Salopp gesagt: Sie machen einfach keinen Platz. Ihre dichte Ansiedlung macht es Eindringlingen schwer, sich einzunisten.

2. Sogenannte Bakteriozine können körperfremde Bakterien schwächen und teilweise sogar abtöten.

Außerdem sind die Bakterien unserer Darmflora entscheidend bei der Entwicklung unseres darmassoziierten Immunsystems. Sie sind es nämlich, die unsere Abwehrzellen trainieren und ihnen beibringen, welche Bakterien gut und welche schlecht sind.

Darmflora aufbauen im Alltag

Die gute Nachricht: Wir können unsere Darmflora direkt beeinflussen und damit gleichzeitig unser Immunsystem unterstützen. Dafür muss sie im Gleichgewicht sein und eine Vielfalt von gewissen Bakterienstämmen beherbergen. Klingt wahnsinnig kompliziert? Ist es nicht, ehrlich. Denn eigentlich kann sich unsere Darmflora schon ganz gut um sich selber kümmern. Nur wenn sie von zu viel Fett, Zucker, Alkohol, Antibiotika und einer einseitigen Ernährung strapaziert wird, gerät sie in eine Dysbalance.

Wir haben die besten Tipps gesammelt, wie Du Deine Darmflora aufbaust und ihr im Alltag etwas Gutes tust:

Gesund ernähren

Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen fördern die Darmgesundheit. Dazu gehören Obst und Gemüse, aber auch Vollkornprodukte und Nüsse. Leinsamen und Flohsamenschalen sind unsere liebsten Ballaststoffe, die wir ganz einfach in unseren Joghurt am Morgen rühren. Kommen sie mit Flüssigkeit in Berührung, quellen sie um ein Vielfaches auf und arbeiten sich nur langsam durch den Darm. So „putzen“ sie einmal an den Darmwänden entlang und nehmen mehr Schadstoffe mit raus.

In einer gesunden Darmflora herrscht ein saures Milieu mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6. Unsere Darmbakterien mögen‘s also sauer. Für den Speiseplan heißt das: Bringe öfter einmal Naturjoghurt, Kefir und Sauerkraut unter.

Bitterstoffe helfen der Darmflora dabei, sich zu regenerieren. Du findest sie in Grapefruit, Ingwer, Artischocken und Chicorée. Oder probiere es einmal mit einem Tee aus Löwenzahn, Wermut und Brennnessel.

Generell gilt: Fertigprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel solltest Du meiden. Koche lieber frisch mit natürlichen Zutaten und bringe Abwechslung auf den Teller. Denn in unserem Darm leben die unterschiedlichsten Bakterien mit den unterschiedlichsten Geschmäckern.

Stress vermeiden

In unserem Darm befindet sich nicht nur 80 % unseres Immunsystems, sondern auch 90 % unserer Glückshormone. Unser Darm steht also im engen Zusammenhang mit unserer Psyche. Stressige Situationen schwächen daher die Darmtätigkeit.

Nimm Dir im Alltag bewusste Pausen und sorge dafür, dass Du ausreichend schläfst. Sind wir völlig entspannt, fließt das meiste Blut zu unserem Darm. So, dass er genug Power hat, um seinen Job optimal zu machen. Unser Tipp: Yoga soll eine therapeutische Wirkung bei entzündlichen Darmerkrankungen haben. Die Praxis beruhigt eben nicht nur unseren Kopf, sondern auch unseren Darm und sorgt für eine günstige Zusammensetzung unserer Darmbakterien.

Probiotika einnehmen

Joghurt und Kefir (einer unserer Tipps unter „Gesund ernähren“) sind nicht nur gut für den Darm, weil sie ein saures Milieu schaffen. Sie gelten auch als probiotische Lebensmittel. Probiotika sind lebende Bakterienstämme, die unsere Darmgesundheit fördern.

Es gibt nur ein Problem: Lebensmittel aus dem Supermarkt sind oftmals nicht frisch genug, um eine ausreichend probiotisch wirkende Bakterienmenge zu enthalten.

Die Lösung: Probiotika-Präparate wie unser Botanical Synbiotic Balance, das Dich dabei unterstützt, die Anzahl der nützlichen Bakterienkulturen zu erhöhen. Neben 21 Bakterienstämmen steckt in den Kapseln außerdem Inulin, das als Nährmittel für die vorhandenen und hinzukommenden Darmbakterien dient. 

FAQ zur Darmgesundheit

Du hast jetzt erfahren, wie wichtig ein gesunder Darm für Dein Immunsystem ist. Hier kommen noch einmal die vier wichtigsten SHEKO Health Facts.

Wie hängen Darm und Immunsystem zusammen?

70 % aller menschlichen Immunzellen sitzen in unserem Darm und machen damit sogar ungefähr 80 % unserer körpereigenen Abwehrreaktionen aus.

Welche Lebensmittel fördern die Darmflora?

Ernähre Dich vor allem frisch, natürlich und vielfältig. Folgende Lebensmittel fördern die Darmflora:
  • Obst wie Äpfel und Birnen
  • Gemüse wie Brokkoli, Karotten und Kohl
  • Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen
  • Samen und Nüsse wie Leinsamen
  • Ballaststoffreiche Vollkornprodukte
  • Was macht die Darmflora kaputt?

    Alkohol, Zucker, Fett, stark verarbeitete Lebensmittel, Stress und Antibiotika stören die Darmflora.

    Wie kann man den Darm noch unterstützen?

    Bewusste Pausen und Entspannung - vor allem Yoga – unterstützen den Darm. Außerdem solltest Du ausreichend trinken und täglich etwa sieben Stunden schlafen. Zusätzlich kannst Du Probiotika einnehmen.