Ashwagandha ist in aller Munde – im wörtlichen Sinn

Was in anderen Ländern bereits seit Jahrtausenden bekannt ist, findet seinen Weg teils erst jetzt nach Europa. So wie die Extrakte der Schlafbeere – oder auch: der exotisch klingenden Ashwagandha. Warum die Schlafbeere so beliebt ist, klären wir hier.

Paulina
Autorin
Ashwagandha-Pflanze mit Knospen
Inhalt

Fühlst auch Du Dich manchmal unter Druck, wälzt Dich im Bett und machst Dir Sorgen? Dann bist Du nicht alleine: Rund zwei Drittel der deutschen Bevölkerung fühlt sich nach eigenen Angaben regelmäßig gestresst, ein Viertel leidet unter Schlafstörungen und mehr als zehn Millionen unter gelegentlichen Angstzuständen. Alles Symptome, die sich durch die Wurzeln der Schlafbeere reduzieren lassen sollen. Nach aktuellen Testverfahren kann sie sogar noch mehr: Unter anderem die Wirkung von Ashwagandha auf Frauen zeigt positive Resultate. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die exotische Pflanze und darauf, ob ihr Einfluss auf unsere Gesundheit wirklich effektvoll ist, wie von vielen Experten prophezeit.

Was ist Ashwagandha überhaupt?

Primär in Afrika und Asien, aber auch in Südeuropa gedeiht das Nachtschattengewächs, das sich mit zunehmender Bekanntheit auch zunehmender Beliebtheit erfreut. Sein botanischer Name „Withania somnifera“ leitet sich unter anderem von der lateinischen Vokabel „somnus“ ab, die mit „Schlaf“ ins Deutsche übersetzt wird – und Dir gleich zwei Anhaltspunkte liefert: auf die ebenfalls häufig genutzte Bezeichnung „Schlafbeere“ wie auf eine ihrer vielzähligen Wirkungen: Denn sie kann Dir zu einem gesunden Schlaf verhelfen.

Bereits seit Jahrhunderten Bestandteil der ayurvedischen Heilkunst, wird die gesundheitsfördernde Wirkung der Pflanzenstoffe des bis zu 180 Zentimeter hohen Beerenstrauches hierzulande erst seit Kurzem erforscht. Erste Untersuchungsergebnisse allerdings scheinen die vielen zugeschriebenen Eigenschaften ihrer Wurzeln zu bestätigen. Denn nicht etwa in den kleinen roten Beeren stecken die effektiven Alkaloide und Withanolide, sondern in ihren Wurzeln.

Sowohl Alkaloide als auch Withanolide entstehen als alkalische Produkte beim pflanzlichen Stoffwechsel. Über 8000 gibt es von ihnen, und vielen werden positive Wirkungen auf menschliche Organismen zugeschrieben.

Unter anderem profitierst Du bei der Einnahme von hochwertigen Ashwagandha-Pulvern oder -Kapseln von Adaptogenen. Die biologisch aktiven Stoffe unterstützen Deinen Körper dabei, sich physischen und seelischen Stresssituationen anzupassen.

Anwendungsgebiete von Ashwagandha

In der traditionellen Heilkunst Ayurveda dient die Ashwagandha-Pflanze primär zur Beruhigung, der Förderung der Konzentration sowie der Fruchtbarkeit. Inzwischen haben sich auch zahlreiche Wissenschaftler in europäischen Breitengraden mit der Wirkung der Pflanze beschäftigt. Dabei ergeben die einzelnen Resultate ein einheitliches Bild, nach dem Ashwagandha

●      Entzündungen entgegenwirken
●      das Immunsystem stärken
●      das Hautbild verbessern
●      die Nerven beruhigen
●      den Hormonhaushalt positiv beeinflussen

soll. Was das Wundermittel im Detail in petto haben soll, erfährst Du jetzt.

Die Wirkung von Ashwagandha

Aufgrund der zahlreichen gesundheitsfördernden Eigenschaften der Pflanze auf Körper und Psyche wurde in der Forschung eine Katalogisierung in die Wirkung von Ashwagandha auf Frauen, Männer und beide Geschlechter vorgenommen. Beginnen wir mit den Vorzügen, von denen alle profitieren sollen.

Reduktion von Stress und Angst

Du musst ein Projekt vorbereiten, Deine Tochter ist krank, zu alldem hat Euer Vermieter Eigenbedarf angekündigt? Dann schüttest Du wahrscheinlich gerade viel vom Stresshormon Cortisol aus, das Deinen Blutzuckerspiegel und Deine Nervosität ansteigen lässt. Dank 300 Milligramm Ashwagandha täglich verspürten 64 Teilnehmer einer 2012 durchgeführten Studie nach 60 Tagen eine entspannende Wirkung, ihre Cortisolspiegel sollen sich um durchschnittlich ein knappes Drittel gesenkt haben. Bereits 2008 konnten in einer ähnlichen Untersuchung die beruhigenden Eigenschaften der Extrakte nachgewiesen werden. Und erst zwei Jahre ist es her, dass Studienteilnehmer nach zwölf Wochen einer doppelten Dosis des Wurzel-Extraktes von einer Reduzierung ihrer Angstzustände berichteten.

Anhebung der Schlafqualität

Jünger sind zwei Schlafstudien aus den Jahren 2019 und 2020, nach denen ebenfalls bereits 300 Milligramm zu einem schnelleren Einschlafen und einer Verbesserung der Schlafqualität geführt haben sollen.

Verbesserung der Schilddrüsenwerte

Du kannst gut schlafen, leidest aber an einer Schilddrüsenunterfunktion? Auch hier kann Ashwagandha helfen: Acht Wochen hindurch testeten 50 Betroffene die Wirkung von 600 Milligramm des Wirkstoffs täglich auf ihre Schilddrüsenhormone. Das Resultat: Der Spiegel der wichtigen Schilddrüsen-Hormone T3 und T4 konnte signifikant erhöht und zugleich der TSH-Wert gesundheitsfördernd gesenkt werden.

Erhaltung jugendlicher Haut

In einem Abstand von zehn Jahren bestätigten zwei Studien in Hinblick auf die Wirkung von Ashwagandha auf die menschliche Haut ein deutliches Wachstum der körpereigenen Produktion von Kollagenen, die aktiv einer sichtbaren Hautalterung entgegenwirken.

Hemmung von Entzündungen

Bereits 2015 wurde die Heilpflanze auf ihren allgemeinen Einfluss auf die menschliche Gesundheit untersucht. In diesem Zusammenhang wurde auch eine entzündungshemmende Eigenschaft festgestellt.

Unterstützung des Muskelaufbaus

Hanteln brauchst Du schon. Doch nimmst Du nach Deinem Krafttraining ein Ashwagandha-Supplement zu Dir, bauen sich Deine Muskeln schneller auf. Dies bestätigten zumindest 57 junge Männer 2015 in einer entsprechenden Testreihe. Zudem reduzierten sich ihre Körperfettanteile.

Die Wirkung von Ashwagandha bei Frauen

Du bist weiblich und stehst mitten im Leben? Dann zählst Du nach Ansicht der Experten auf dem Forschungsgebiet zu Ashwagandha zu den besonderen Profiteuren ihrer Wurzel. Weshalb? Deshalb:

Steigerung der Libido

Du hast Lust auf mehr Lust? Euer Kinderwunsch blieb bislang unerfüllt? Über 100 Frauen haben 2021 die Wirkung von Ashwagandha auf ihre Libido testen lassen. Das Resultat zeigte einen positiven Effekt auf ihre Follikel-stimulierende Hormone, durch die die Studienteilnehmerinnen mehr Lust auf körperliche Zweisamkeit verspürten. 50 Frauen bestätigten in einer zweiten Studie nach einer achtwöchigen Einnahme von 600 Milligramm Ashwagandha täglich das Ergebnis.

Beschwerdesenkung während der Wechseljahre

Auch bei hormonellen Umstellungen während der Wechseljahre soll die Wurzel des Beerenstrauches von exzellenter Unterstützung sein: Hier ergab sich 2021 eine auffällige Reduzierung von Hitzewallungen, Nachtschweiß und Stimmungsschwankungen.

Die Wirkung von Ashwagandha bei Männern

Auch Männer können leiden – und von Ashwagandha profitieren.

Erhöhung des Testosteronspiegels

Die Einnahme eines Arzneimittels mit einem Anteil von 21 Prozent Withanolid führte bei den Probanden zu einem Anstieg ihrer Testosteronspiegel und damit wieder zu einer lustvolleren Zweisamkeit.

Verbesserung der Spermienqualität

Studien von 2009 und 2013 lassen hoffen: Nach der Einnahme von Ashwagandha-Präparaten über ein Vierteljahr konnte bei Männern mit diagnostizierter Unfruchtbarkeit ein 167-prozentiger Anstieg der Spermienkonzentration festgestellt werden, von 14 Prozent wurde die damalige Partnerin doch noch schwanger.

Einnahme und Dosierung von Ashwagandha

Ashwagandha kann auf verschiedene Weise eingenommen werden: So gibt es beispielsweise Tinkturen. Die Wirkung der Einnahme der getrockneten Wurzeln in Form von Pulver oder Kapseln ist allerdings besser belegt. Zumeist wird eine Dosierung von 300 bis 600 Milligramm hochwertigen Trockenwurzelextraktes mit einem fünfprozentigen Anteil an Withanoloden empfohlen. Dies sind allerdings Richtwerte, die genaue Einnahmemenge und Konzentration richtet sich nach Deinen individuellen Beschwerden und persönlichen Umständen.

Tipp:
Mische einfach etwas Ashwagandha-Pulver in Dein tägliches Müsli – das wird dann noch gesünder als es eh schon ist!

Mögliche Nebenwirkungen von Ashwagandha

Nebenwirkungen wurden kaum festgestellt bei der Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels; vereinzelt wurde von Kopfschmerzen, Durchfall oder Übelkeit berichtet. Bist Du allerdings gerade schwanger oder stillst, hast eine Autoimmunkrankheit oder nimmst Medikamente ein, solltest Du vorab einen Arzt konsultieren.

Wirkungseintritt von Ashwagandha

Erwarte keine Wunder: Mindestens zwei Wochen solltest Du Ashwagandha Zeit geben, Dich von ihren Heilkräften zu überzeugen. Es können auch gut drei Monate vergehen, bis die Du eine positive Wirkung verspürst. Sei also geduldig. Gut Ding will schließlich Weile haben!

So beweiskräftig ist die Studienlage

Ein Hinweis noch am Schluss: Die Anzahl der Ashwagandha-Studien liegt bereits im dreistelligen Bereich und es wird permanent weiter geforscht. Zudem belegt das indische Ayurveda seit Jahrhunderten positive Wirkungen. Dennoch handelt es sich bei der Schlafbeere als gesundheitsförderndes Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland noch immer um Neuland mit geringer Datenlage. Für konkrete repräsentative Angaben zur Verwendung der Ashwagandha-Pflanze bedarf es weiterer Forschungsergebnisse.

Allerdings: Es bestehen Unterschiede zwischen Medikamenten und natürlichen Stärkungsmitteln. Und genau das bietet Dir Ashwagandha: Es unterstützt Dich in Situationen mit überdurchschnittlicher körperlicher oder seelischer Belastung. Und hier sind die bisherigen Resultate allesamt vielversprechend. Aufgrund der äußerst seltenen und milden Nebenwirkungen kannst Du von einer Einnahme nur profitieren, schlimmstenfalls bleibt der gewünschte Erfolg aus. Doch einen Versuch ist es allemal wert!

Fazit: Ashwagandha überzeugt mit vielen positiven Eigenschaften

Ob Du gerade schlecht schläfst, viel Stress hast, unter einer erhöhten Schilddrüsenfunktion leidest oder wieder mehr Lust auf Deinen Partner verspüren möchtest: Die Wurzel der Schlafbeere kann Deinem Körper helfen, sich aus physischen und psychischen Krisensituationen zu befreien. Trotz übersichtlicher Datenauswertung wiesen bislang alle Studien auf eine unterstützende Wirkung der Heilpflanze hin. Nicht ohne Grund ist sie seit Jahrhunderten fester Bestandteil im Ayurveda. Achte darauf, ein hochwertiges Präparat eines zertifizierten Anbieters zu erwerben – dann machst Du alles richtig!

FAQ zur Schlafbeere

Für was ist Ashwagandha gut?

Ashwagandha punktet mit einer Vielzahl positiver Eigenschaften auf die menschliche Gesundheit. Unter anderem kann sie zur Reduzierung von Schlafstörungen oder Stress beitragen.

Wann sollte man Ashwagandha einnehmen?

Ashwagandha lohnt in allen Fällen, in denen Du über einen längeren Zeitraum eines der oben genannten Symptome verspürst. Durch die beruhigende Wirkung empfiehlt sich eine Einnahme am Abend.

Hat Ashwagandha Nebenwirkungen?

Im Normalfall solltest Du das Extrakt gut vertragen. Vereinzelt berichteten Studienteilnehmer von Übelkeit, Kopfschmerzen oder Durchfall.

Wie lange braucht Ashwagandha, bis es wirkt?

Mit etwas Glück stellen sich durch das Extrakt bereits nach zwei Wochen erste Erfolge ein, rechne allerdings lieber mit zwei Monaten. Das Beste kommt zum Schluss!