Ginkgo biloba – beliebte Heilpflanze aus der TCM
Ginkgo biloba wurde bereits von unserem Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe geschätzt. Auch er sprach dem chinesischen Baum bestimmte Wirkungen zu – und zwar in der Liebe. Wir dagegen gehen heute davon aus, dass Ginkgo unter anderem unsere Konzentration fördert. Wie Ginkgo biloba Dir helfen kann, findest Du in unserem Artikel heraus.
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In den letzten Jahren sind immer mehr sogenannte Superfoods in unser Zuhause gekommen, darunter Gojibeere, Chiasamen oder CBD. Diesen werden unterschiedliche Eigenschaften zugeschrieben, die sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken sollen. Und das gilt auch für den Ginkgobaum Ginkgo biloba, der bereits von den Chinesen vor Tausenden von Jahren aufgrund der ihm zugeschriebenen Heilkräfte geschätzt wurde. Doch was genau hat es mit Ginkgo eigentlich auf sich? Wir gehen dieser Fragen genauer auf den Grund und erklären Dir, welche gesundheitlichen Vorteile Du durch die richtige Einnahme von Ginkgo biloba erwarten kannst.
Was ist Ginkgo biloba?
Die Blätter des Ginkgo Baumes erinnern an eine Kombination aus einem Fächer und einem Herzen. Daher stammt auch der Beiname „biloba“ (dt. zweilappig), denn die fächerartigen Blätter beim Fächerblattbaum sind zweigeteilt. Der Ginkgobaum, auch Fächerblattbaum genannt, zählt zu einer der ältesten Baumarten der Welt und wächst vor allem in China – und das seit bald 300 Millionen Jahren! In Japan gehört der Ginkgobaum zu den heiligen Pflanzen, weshalb der Fächerblattbaum auch heute noch in vielen Tempelanlagen zu finden ist.
Als sommergrüner Baum verliert er im Herbst seine Blätter. Warst Du schon einmal in Weimar – Goethes Wahlheimat – oder unserer Hauptstadt Berlin, hast Du diese Blätter sicherlich schon auf den Bürgersteigen gesehen. Denn nicht nur Heilkräfte werden dem Ginkgo zugeschrieben. Der Baum gilt auch als „unverwundbar“ und äußerst resistent gegen Abgase – und ist damit ein perfekter Stadtbaum. Und wer dem Smog der Hauptstadt trotzen kann, hat vielleicht tatsächlich besondere Heilkräfte?
Zurück aber zu der Bedeutung, wie diese Pflanzen als Heilpflanze genutzt werden können. Hier stehen vor allem die Blätter des Ginkgobaums im Mittelpunkt. Bereits die Chinesen, Stichpunkt Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), und der gesamte asiatische Raum schrieben dem Baum besondere Heilkräfte zu, die sich in erster Linie auf die Konzentration und damit das Gehirn auswirken sollten. Zudem steht der Ginkgo sinnbildlich für ein langes Leben voller Kraft und Energie.
Die Wirkung von Ginkgo biloba
Ginkgo biloba ist auch bei uns nicht erst seit einigen Monaten ein neues „Superfood“, das uns auf unterschiedliche Art und Weise helfen soll. Bereits vor dem Boom, den Gojibeere, Chiasamen und einige Pflanzen in diesem Bereich aufgrund ihrer Inhaltsstoffe ausgelöst haben, wurde der Ginkgo-Baum geschätzt – und das aus gutem Grund:
Ginkgo und seine positive Wirkung auf unser Gehirn
Besonders ein Organ soll von den positiven Wirkungen des Ginkgos besonders profitieren: Unser Gehirn. Hier laufen nicht nur sämtlichen Nervenzellen und -enden im zentralen Nervensystem zusammen. Hier werden auch sämtliche Informationen verarbeitet, die unser Körper durch die unterschiedlichsten Reize erhält.
Dass diese Informationsflut überwältigend sein und so zu einer mentalen Pause führen kann, erklärt sich fast von selbst. Die Folge dieser Pause können Konzentrationsstörungen und Erschöpfung sein. Kurzum: Unabhängig davon, ob Du noch arbeitest oder versuchst, abzuschalten, ist das mit Erschöpfung und mangelnder Konzentration nicht immer möglich. Hier soll Dir Ginkgo helfen können, genauer gesagt, der Extrakt der Blätter. Der Extrakt des Ginkgos enthält ausschließlich die Stoffe, die unsere Gesundheit positiv unterstützen können, vor allem unser Gehirn. Ginkgo soll:
- Durchblutung unterstützen, für eine optimale Sauerstoffversorgung
- Konzentration steigern und die Leistungsfähigkeit verbessern können
- auftretenden Schwindel vermindern können
Diese Ginkgo biloba-Wirkung ist mittlerweile durch eine klinische Studie belegt worden, die an der englischen University of Nottingham durchgeführt wurde.
Eine gesteigerte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit ist nicht die einzige positive Auswirkung einer Ginkgo biloba-Einnahme. Offenbar ist es mittlerweile durch klinische Tests belegbar, dass die Heilpflanze des Baums auch bei Alzheimer und Demenz wirksam sein soll. Auch Gedächtnisverlust beziehungsweise ein abfallendes Erinnerungsvermögen mit voranschreitendem Alter soll sich durch Ginkgos abschwächen lassen.
Ginkgo biloba bei Tinnitus
Nicht nur unser Gehirn soll von Ginkgo-Extrakt profitieren, sondern auch weitere Organe, ohne die unser Organismus nicht funktionieren würde. Ebenfalls untersucht wurde an der University of Nottingham, inwiefern Ginkgo sich bei Tinnitus positiv auswirken kann. Tatsächlich wird das Extrakt unter anderem in Deutschland bei Tinnitus-Beschwerden empfohlen. Denn das Pfeifen im Ohr kann weitere gesundheitliche Einschränkungen mit sich bringen – darunter unter anderem Angstzustände und Hörverlust.
Wirkung von Ginkgo biloba auf das Herz
Einige der Wirkungen, die Ginkgo zugeschrieben werden, sind aus der TCM, der Traditionellen Chinesischen Medizin, beziehungsweise der sogenannten Erfahrungsheilkunde belegt, nicht aber aus medizinischer Sicht. Es gibt also keine Health Claims, die die Wirkung von Ginkgo eindeutig bestätigen. Dazu zählt unter anderem eine Verminderung potentieller Herzprobleme. Auch hier steht die Durchblutung im Fokus, die ja durch Ginkgo bereits das Gehirn mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Das wiederum könnte ebenfalls heißen, dass das Risiko für einen Schlaganfall, der diese beiden lebenswichtigen Organe betrifft, ebenfalls verringert werden kann.
Ginkgo biloba bei Stress
Stress ist ein weiterer Faktor, der uns belasten kann. Auch hier soll eine positive Wirkung von Ginkgo biloba vorliegen und Stress reduzieren können. Da Stress oft auch mit Panik- und Angstzuständen gekoppelt ist, die wiederum Auswirkungen auf unser Nerven- sowie unser Herz-Kreislaufsystem haben, kann eine Einnahme von Ginkgo also ebenfalls eine Option sein.
Bislang nicht wissenschaftlich belegbar sind folgende Eigenschaften, die Ginkgo – sowohl als Blattextrakt als auch als Samen – im Positiven zugeschrieben werden:
- bei Haarausfall
- bei Schleimhautentzündungen
- Unterstützung der Lungenfunktion
- bei Augenerkrankungen, wie Grauer Star
- Risikoverminderung bei Thrombose und Venenproblemen
Die richtige Anwendung von Ginkgo biloba
Ginkgo-Blätter sollten aus mehreren Gründen nicht roh verzehrt werden:
- Zum einen sind die wirksamen Stoffe des Ginkgos nicht wasserlöslich, können von unserem Organismus also nicht verwertet werden.
- Zum anderen enthalten die nicht verarbeiteten Blätter Stoffe, die uns sogar schaden können, unter anderem durch Allergien. Der Grenzwert für den Anteil der Ginkgolsäure liegt übrigens bei 5 ppm.
Einnahme und Dosierung
Ginkgo gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen und Dosierungsstärken, die bei 120 und 240 Milligramm liegen. Ginkgo als Tablette, Dragee, Kapsel oder Tropfen solltest Du einmal täglich einnehmen, und zwar am besten morgens, um so Deine Konzentrationsleistung für den Tag steigern zu können. Es wird empfohlen, Ginkgo über einen Zeitraum von mindestens zwei bis drei Monaten einzunehmen. Bei einer längeren Einnahmezeit kann es sinnvoll sein, diese mit einem Arzt abzusprechen.
Diese Wirkstoffe enthält Ginkgo biloba
Die Inhaltsstoffe, die Ginkgo so wirksam machen sollen, befinden sich hauptsächlich in den Blättern. Dabei handelt es sich um die Ginkgolsäuren Alkyl- und Alkenylphenole, die Ginkgoliden A, B und C sowie Kämpferol und Quercetin, sogenannte Flavonoide, denen unter anderem krebshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden. Neben diesen Stoffen findest Du in den Blättern des Ginkgobaumes zudem Gerbstoffe und ätherische Öle. Bevor Du hier denkst, dass der Ginkgo deshalb besonders fein riecht, müssen wir Dich leider enttäuschen. Er hat aus olfaktorischer Sicht leider mehr mit einer Durian/Stinkfrucht gemein als mit einem wohlduftenden Lavendelfeld.
Wirkungseintritt
Erste positive Veränderungen sollst Du in der Regel nach zwei bis vier Wochen feststellen können.
Generell tritt dann die Wirkung von Ginkgo biloba sehr schnell ein, meist nach einigen Stunden. Je nach Dosierung ist dann auch die Dauer der Wirksamkeit unterschiedlich. So hat zum Beispiel die Studie an der University of Nottingham ergeben, dass höhere Dosierungen beziehungsweise Konzentrationen von Ginkgo im jeweiligen Extrakt eine deutlich längere Wirkungszeit ausmachten.
Nebenwirkungen von Ginkgo biloba
Es gibt einige Nebenwirkungen, die nach der Einnahme von Ginkgo auftreten können. Diese Nebenwirkungen sind aber in der Regel von Deiner persönlichen Konstitution abhängig, müssen also keine Begleiterscheinung der Ginkgo-Einnahme sein. Zu den häufig auftretenden Nebenwirkungen zählen Bauchschmerzen und Veränderungen in der Verdauung. Ernstzunehmend sind Durchblutungsstörungen, die vor allem mit einer gekoppelten Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten beobachtet wurden. Solltest Du eine geplante Operation haben, wird von einer Einnahme von Ginkgo unmittelbar vor dem Eingriff abgeraten. In diesem Fall solltest Du mit der Einnahme bis zu vier Tage vor dem Termin aufhören, um eventuelle Neben- und Wechselwirkungen zu vermeiden.
Die Vorteile von Ginkgo biloba
Ginkgo hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Diese fassen wir noch einmal für Dich zusammen:
Fazit: Mit Ginkgo biloba wieder mehr Energie und Konzentration
Nicht umsonst ist Ginkgo biloba seit vielen Tausend Jahren ein beliebtes Heilmittel – denn die bereits medizinisch belegbaren Wirkweisen helfen, mehr Energie, Konzentration und damit Spaß am Leben zu haben. Möchtest Du Ginkgo biloba selber einmal ausprobieren, achte auf hochwertige Qualität und die für Dich richtige Dosierung.
FAQ
Alles, was Du über Ginkgo biloba unbedingt wissen musst, hier nochmal zusammengefasst:
Für was ist Ginkgo biloba gut?
Wie beeinflusst Ginkgo biloba die Leistungsfähigkeit des Gehirns?
Wann und wie sollte Ginkgo biloba eingenommen werden?
Welche Nebenwirkungen hat Ginkgo biloba?
Wie lange dauert es, bis Ginkgo wirkt?
Ist Ginkgo biloba gesund?
Quellen:
-
Duttaroy, Asim & Gordon, M-J & Kelly, Colette & Hunter, Kirsty & Crosbie, Lynn & Knight-Carpentar, T & Williams, B. (1999). Inhibitory effect of Ginkgo biloba extract on human platelet aggregation. Platelets. 10. 298-305. 10.1080/09537109975933.
https://www.researchgate.net/publication/6983736_Inhibitory_effect_of_Ginkgo_biloba_extract_on_human_platelet_aggregation -
Sereda M, Xia J, Scutt P, Hilton MP, El Refaie A, Hoare DJ. Ginkgo biloba for tinnitus. Cochrane Database Syst Rev. 2019 Dec 23;2019(12):CD013514. doi: 10.1002/14651858.CD013514. PMCID: PMC6926930.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6926930/ -
PhytoDoc.de GmbH
https://www.phytodoc.de/heilpflanzen/ginkgo -
Bionorica
https://bionorica.de/de/gesundheit/heilpflanzen/ginkgo.html#c759 -
Gesundheitsinformation.de
https://www.gesundheitsinformation.de/nuetzen-ginkgohaltige-mittel.html#:~:text=Ginkgo%2DPr%C3%A4parate%20sind%20rezeptfrei%20erh%C3%A4ltlich,mg%20pro%20Tag%20auch%20verschreiben