10 Konzentrationsübungen, die Dich fokussiert arbeiten lassen

Kennst Du die Situation, wenn Du Dich konzentrieren musst, aber Deine Gedanken nicht zur Ruhe kommen? In einer immer schneller werdenden Welt, die sich zunehmend vernetzt, ist Fokussierung wichtig, aber nicht selbstverständlich. Daher ist es wichtig, zur Ruhe zu kommen und Deinen Geist gezielt zu fördern, um Deine Konzentration sowohl im Hier und Jetzt als auch langfristig zu steigern. 

Paulina
Autorin
Frau meditiert mit Blick auf Wüstenberge
Inhalt

Je nach Typ und Laune gibt es diverse Konzentrationsübungen, um Deine Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Einige sind eine bewusste Wahrnehmung des eignen Körpers oder der Umgebung, andere eine kontrollierte Atmung. Manche Übungen fordern die Balance des Körpers und eines Objektes, während andere mental stattfinden. Finde die passende Methode für Deine Motivation und tue Deinem Geist und Körper etwas Gutes. Lasse Dich künftig weniger leicht ablenken und sei schneller, effektiver und konzentrierter.

Gründe und Ursachen für Konzentrationsschwäche

Wenn Du Dich nicht konzentrieren kannst, kann das an unterschiedlichen Gründen liegen:

Zu wenig Schlaf

Geist und Körper sind unmittelbar miteinander verknüpft. Das bemerkst Du beispielsweise nach einer schlaflosen Nacht. Dein Geist benötigt Schlaf, um sich zu regenerieren und seinen Akku aufzuladen. Fehlt diese Ruhephase, leidet die Konzentration.

Ablenkung durchs Internet

Die Auswertung unterschiedlicher Studien zeigt laut einem Forscherteam, dass Konzentration besonders beim Arbeiten im Internet schwierig ist. Wenn Du viel online arbeitest und dort Deine Recherchen betreibst, kann Deine Konzentration darunter leiden. Grund sind die vielfältigen Reize, die das Netz bietet. 

Deutschlands bekanntester Gehirnforscher Manfred Spitzer warnt in seinem Buch “Digitale Demenz” eindringlich vor den Gefahren der digitalen Beschäftigung für Kinder und Jugendliche. Als Auswirkungen nennt er unter anderem Aufmerksamkeitsstörungen und Stress sowie Realitätsverlust.

Reizüberflutung durch Social Media

Eigentlich wolltest Du etwas recherchieren. Doch kaum ist das Smartphone in der Hand, siehst Du die neuesten Fotos und Storys von Freunden oder Influencern. Prompt lenkt Dein Geist seinen Fokus auf diese Neuigkeiten und vergisst, weshalb Du das Smartphone in die Hand genommen hast.

Nicht abschalten können

Durch die vernetzte Welt fällt es schwer, nach der Arbeit abzuschalten. Wie auch beim Schlafen benötigst Du allerdings Auszeiten, um Dich zu erholen und danach wieder voll durchstarten zu können. Unterschiedliche SIM-Karten für die Arbeit und die Freizeit entlasten Dich. Zudem ist es wichtig, bewusst eine Grenze zu ziehen und den Feierabend zu genießen.

Überlastung

Manchmal steigt Dir alles über den Kopf und Du siehst einen gewaltigen Berg an Aufgaben vor Dir oder sollst diverse Tätigkeiten gleichzeitig übernehmen. Überlastung stresst mental und körperlich und verhindert, dass Du Dich konzentrieren kannst. Zu viele Aufgabenbereiche müssen geordnet und zu viele Tätigkeiten bedacht werden.

Medikamente und Alkohol

Alkoholeinfluss kann sich ebenso wie das Einnehmen von Medikamenten negativ auf die Aufmerksamkeitsspanne auswirken.

Zu viele Informationen

Dein Gehirn nimmt die Reize der Umgebung wahr und filtert diese für Dich. Läuft während der Arbeit der Fernseher und das Smartphone liegt griffbereit, während Du Telefonanrufe führst und etwas recherchierst? Dann überlastest Du Deinen Geist mit vielen unnötigen Informationen und lenkst ihn ab.

Krankheiten

Krankheiten schwächen Geist und Körper und können sich negativ auf die Konzentration auswirken. Beispiele sind Depressionen oder Proteinablagerungen im Gehirn. Verletzungen und Entzündungen lenken Dich ebenfalls bei Deiner Tätigkeit ab und können die Aufmerksamkeit mindern. Auch Gehirnnebel kann dazu führen, dass Du Dich nicht mehr konzentrieren kannst.

Nährstoffmangel

Wenn Dein Körper nicht ausreichend mit allen notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt ist, kann das zu Konzentrationsschwächen führen, weil Dein Körper nicht ausbalanciert ist. Das ist beispielsweise bei einem Mangel an Vitamin D oder Vitamin B12 ebenso der Fall wie bei unzureichender Versorgung mit Jod.

Tipp:
Ein Nährstoffmangel lässt sich am besten durch einen Bluttest beim Arzt feststellen.

Diese 10 Konzentrationsübungen verhelfen Dir zu mehr Fokus

Die folgenden zehn Konzentrationsübungen zeigen Dir, wie Du Dich einfach fokussieren kannst, und Deine innere Mitte findest. Dabei werden physische ebenso wie psychische Übungen erläutert. Grundsätzlich versuchen mentale Konzentrationsübungen einen längeren Fokus auf ein Objekt oder eine Sache, Dein Inneres oder Deine Wahrnehmung zu lenken. 

Alternativ wird Dein Gehirn durch Rechnen, Schreiben oder Erinnern gefordert. Physische Konzentrationsübungen hingegen fordern mittels Koordination das Zusammenspiel Deiner beiden Gehirnhälften. Somit kann Dein geistiges Leistungsvermögen gesteigert und die Aufnahmefähigkeit erhöht werden.

Durch dieses Sammelsurium an Möglichkeiten kannst Du die passende Methode wählen, die heute zu Deiner Stimmung und Deinen Möglichkeiten passt.

1. Kontrollierte Atmung

Mithilfe von Atemübungen kannst Du Deine Aufmerksamkeit langfristig steigern, Deinen Erregungszustand senken und Angst sowie Wut vertreiben. Lenke Deinen Geist hierzu auf das konkrete Hier und Jetzt. 

Setze Dich für diese Übungen bequem hin und schließe Deine Augen. Fokussiere Deinen Geist auf Deine Atmung. Atme ein und zähle bis fünf. Atme nun aus und zähle wieder bis fünf. Blende alle Gedanken aus, konzentriere Dich und komme zur Ruhe. 

Wiederhole die Atemübungen täglich für einige Minuten. Je ruhiger Deine Umgebung ist, desto leichter kann Dir die Übung zu Beginn fallen. Später wirst Du Deine Atmung auch in einer hektischeren Umgebung und mit offenen Augen kontrollieren können. Je nach Situation kannst Du die Abstände zwischen Ein- und Ausatmen verkürzen. 

2. Balance halten

Diese Konzentrationsübung trainiert zugleich die Konzentration, die Koordination und den Gleichgewichtssinn und ist beispielsweise bei Kindern sehr beliebt. Nimm Dir etwas Zeit und einen beliebigen Gegenstand. Balanciere jenen auf Deinem Handrücken, Deiner Fingerspitze, Deinem Kopf oder einem Fuß. Halte Deine Balance.

3. Objekt betrachten

Setze Dich in eine bequeme Position und nimm Dir 15 Minuten Zeit. Fokussiere Deinen Geist auf ein Objekt Deiner Wahl. Dabei kann es sich um ein Glas, einen Stift oder einen Tennisball handeln. 

Betrachte diesen Gegenstand jetzt gründlich und versuche, alle Details des Objekts genau wahrzunehmen. Lasse weder Deinen Blick noch Deine Gedanken abschweifen. Zu Beginn kann es hilfreich sein, das Objekt mit einer Zeichnung festzuhalten und auf diese Weise Schritt für Schritt alle Details zu erfassen.

4. Kinästhetische Wahrnehmung

Lasse Dir für die Kinästhetische Wahrnehmung Zeit. Lenke Deine Aufmerksamkeit auf Deinen Körper. Hierbei kann es helfen, Deine Augen zu schließen. Fühle in Dich hinein. 

Welche Empfindungen hast Du gerade? Wie fühlt sich der Kontakt Deines Körpers mit dem Stuhl, Sofa oder Boden an? Konzentriere Dich auf diese Empfindung und untersuche deren Qualität und Ursache. 

Hinweis:
Unter kinästhetischen Wahrnehmung wird die Bewegungswahrnehmung verstanden. Mithilfe dieser kannst Du einzelne Bewegungen bewusst auf die Umwelt bezogen steuern.

5. Über-Kreuz-Massage

Setze oder stelle Dich für diese Aufgabe bequem hin. Massiere nun Dein linkes Ohr mit Deiner rechten Hand. Knete dabei Dein Ohr vollständig durch und vergiss Dein Ohrläppchen nicht. Wenn sich Dein Ohr warm anfühlt, weil die Durchblutung erhöht ist, kannst Du die Massage beenden.

Wechsle anschließend die Seiten und massiere Dein rechtes Ohr mit Deiner linken Hand und wiederhole den Vorgang. 

6. Gehirnhälften-Jogging

Für diese Aufgabe setzt Du Dich aufrecht auf den Boden oder auf eine Matte in den Schneidersitz. Strecke nun beide Arme horizontal aus. Dabei zeigen Deine Handflächen zum Boden. 

Atme ein und belasse die linke Handfläche unten, während Du die rechte nach oben drehst. Atme aus und drehe Deine linke Handfläche nach oben und zugleich die rechte nach unten. Wiederhole die Übung zu Beginn zehn Mal. Auf diese Weise werden beide Gehirnhälften aktiviert, was das Verstehen und Lernen verbessert.

7. Rückwärts schreiben

Schreibe bei dieser Aufgabe ein beliebiges Wort, das Dir gerade in den Sinn kommt, in Druckbuchstaben auf ein Blatt Papier. Schreibe das Wort jetzt rückwärts auf und spiegle dabei jeden Buchstaben. Anfangs kann es hilfreich sein, mit einem kurzen Wort zu beginnen.

8. Wortbestandteile entdecken

Denke an ein beliebiges Wort, dass Dir in den Sinn kommt. Zerlege dieses in seine einzelnen Buchstaben und kombiniere sie zu neuen Worten.

Beispielsweise kannst Du aus dem Begriff ‚Konzentrationsübungen‘ Wörter wie Tier, Büro, gut, Trier, Ration oder nett kreieren. Zu Beginn ist es leichter, das Wort schriftlich zu visualisieren oder mental mit kurzen Worten zu beginnen.

9. Rückwärts erinnern

Weißt Du noch, womit Du die letzten Minuten verbracht hast oder wo Du vor vier Klicks mit dem Computer warst? Gehe diese Abläufe schrittweise mental durch. Eine Internetrecherche bietet sich beispielsweise ebenso gut an wie die letzten Telefongespräche oder das Aufrufen der letzten Schüler. 

10. Quersumme berechnen

Erinnere Dich an Deine Telefon- oder Handynummer und berechne deren Quersumme im Kopf. Hierzu addierst Du alle Zahlen nacheinander. Nun kannst Du kreativ werden und weitere Handynummern, Geburtsdaten, Rechnungen und Kalkulationen als Vorlage nutzen.

Fazit: Konzentration ist erlernbar und steuerbar

Äußere Faktoren wie frische Luft und eine reizarme Umgebung ohne störende Geräusche und Unterbrechungen fördern eine hohe Konzentration. Zusätzlich kannst Du Deine Konzentration durch gezielte Übungen wie Gehirnhälften-Jogging zu einem konkreten Zeitpunkt fördern. 

Zugleich erreichst Du eine langfristige Verbesserung Deiner Konzentrationsfähigkeit und gehst achtsamer mit Anzeichen für abfallende Aufmerksamkeit um. Mit diesen Übungen hast Du einen Schlüssel, um mangelnder Konzentration entgegenzuwirken und Deinen Geist zu stärken.

FAQ zu Konzentrationsübungen

Kann man Konzentration üben?

Konzentration kann man üben, da Dein Geist formbar ist und nie auslernt. Hierzu bieten sich mentale oder körperliche Trainingseinheiten von wenigen Minuten an. Um langfristig eine Veränderung zu erzielen, ist eine stetige Wiederholung der Übungen wichtig.

Welche Konzentrationsübungen gibt es?

Es gibt diverse Konzentrationsübungen, die entweder körperlich oder mental durchgeführt werden können. Beispiele für Letzteres sind Gehirnhälften-Jogging, Atemübungen oder rückwärts erinnern. Physische Methoden sind Über-Kreuz-Massagen der Ohren oder einen Gegenstand zu balancieren.

Was tun, wenn man unkonzentriert ist?

Wenn Du unkonzentriert bist, hilft es, mögliche Quellen der Ablenkung zu beseitigen. Lege Dein Smartphone außerhalb Deiner Sichtweite, ordne den Schreibtisch und bitte Deine Kollegen, Dich ungestört arbeiten zu lassen. Auch eine kleine Pause, Sport oder ein Spaziergang sowie Lüften und das Trinken von viel Wasser helfen.

Quellen:

  1. Firth, J., Torous, J., Stubbs, B., Firth, J.A., Steiner, G.Z., Smith, L., Alvarez-Jimenez, M., Gleeson, J., Vancampfort, D., Armitage, C.J. and Sarris, J. (2019), The “online brain”: how the Internet may be changing our cognition. World Psychiatry, 18: 119-129.

    https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/wps.20617
  2. Journal of Alzheimer's Disease

    https://www.j-alz.com/content/can-omega-3-help-prevent-alzheimers-disease
  3. utb GmbH

    https://studium.utb.de/wissenschaftlich-arbeiten/leichtes-lernen/gehirn-jogging/
  4. Manfred Spitzer: Digitale Demenz - Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen